Die Marktgemeinde Heroldsberg hat die kommunale Wärmeplanung erfolgreich abgeschlossen.

In den letzten Monaten wurden verschiedene Zielszenarien zur Beheizung privater und öffentlicher Gebäude analysiert, um eine zukunftsfähige, klimaneutrale Wärmeversorgung bis 2040 für das gesamte Gemeindegebiet von Heroldsberg zu erreichen.

Der Markt Heroldsberg verspricht sich von der Kommunalen Wärmeplanung einerseits eine Entscheidungshilfe für die Bürger, damit diese die Art ihrer Heizung zweckmäßig und wirtschaftlich günstig wählen können. Andererseits werden in den nächsten Jahren voraussichtlich größere Gebäude wie die Feuerwehr, Geschoßwohnungsbau und altersgerechte Wohnanlagen entstehen, bei denen ein gemeinsames Wärmenetz große Vorteile bieten kann. Die Kommunale Wärmeplanung soll es dem Markt Heroldsberg ermöglichen, die Potenziale für Wärmenetze zu erkennen und entsprechende Planungen zu beginnen. Im Idealfall sollte am Ende der Kommunalen Wärmeplanung jeder Bürger und jeder Investor Planungssicherheit erhalten, wie er die Wärmeversorgung seines Gebäudes sicherstellen kann.

In einer ersten Bestandsanalyse wurde der aktuelle Wärmebedarf erhoben, gefolgt von einer Untersuchung der Potenziale zur Nutzung erneuerbarer Energien und möglichen Einsparungen im Wärmeverbrauch. Darauf aufbauend wurde ein Transformationspfad entwickelt, der im Rahmen der Wärmewendestrategie konkrete Maßnahmen festlegt, um das Klimaneutralitätsziel schrittweise zu erreichen.

Das Gemeindegebiet von Heroldsberg wurde in 287 Baublöcke unterteilt, die eine datenschutzkonforme Weiterverwendung der Ergebnisse ermöglichen. Die Analyse umfasst insgesamt rund 3.300 Gebäude. Im Basisjahr 2024 betrug der Endenergiebedarf für Wärme etwa 140 GWh, wobei etwa 85 % durch fossile Energieträger wie Erdgas und Heizöl gedeckt wurden. Die damit verbundenen Treibhausgasemissionen lagen bei insgesamt 30.000 Tonnen COpro Jahr, was etwa 3,6 Tonnen pro Einwohner entspricht. Das größte verfügbare Potenzial an erneuerbarer Energie in Heroldsberg besteht in dezentralen Geothermieanlagen, die lokal für einzelne Gebäude Wärme bereitstellen können.

Für die zentrale Versorgung mit Wärmenetzen bieten Solarthermie und Geothermie das größte Potenzial. Geothermie wurde, soweit nicht andere Energieträger zum Tragen kamen, in der kommunalen Wärmeplanung als Energiequelle bevorzugt, da die dafür notwendigen Flächen, anders als bei Solarthermieanlagen, weiterhin für andere Zwecke genutzt werden können. Zur vollständigen Bedarfsdeckung sind darüber hinaus Energieträger wie Außenluftwärme und „grüne Gase“ vorgesehen, die unabhängig vom Standort eingesetzt werden können.

Durch Gebäudesanierungen kann der Wärmebedarf erheblich gesenkt werden: Bei einer jährlichen Sanierungsrate von einem Prozent sind bis 2040 Einsparungen von ca. 17 % möglich, bei drei Prozent Sanierungsrate sogar bis zu 42 %.

Das Bayerische Klimaschutzgesetz definiert als Instrument zum Erreichen der Minderungsziele „die effiziente Bereitstellung, Umwandlung, Nutzung und Speicherung von Energie, dem Ausbau erneuerbarer Energien“1. Für den Markt Heroldsberg zeigt die kommunale Wärmeplanung ein Zielszenario für das Jahr 2040, in dem der prognostizierte Wärmebedarf von etwa 108 GWh nahezu vollständig ohne CO2-Emissionen gedeckt werden kann. Den Schwerpunkt bilden dabei Wärmenetze, die rund 70 % der Wärme über erneuerbare Energiequellen liefern sollen.

Zur Umsetzung wurde die Gemeinde in 28 Teilgebiete unterteilt, die Empfehlungen zur Nutzung von Wärmenetzen und dezentralen Heizungsanlagen enthalten, um das Ziel der Klimaneutralität zu erreichen.

Basierend auf den Ergebnissen des Zielszenarios wurden Handlungsstrategien sowie ein Maßnahmenkatalog mit 17 Maßnahmen erarbeitet, deren Überprüfung laut Wärmeplanungsgesetz spätestens alle fünf Jahre erfolgen muss. Zudem wurden grundlegende strukturelle und unterstützende Maßnahmen für die Kommunalverwaltung formuliert, um diesen Transformationsprozess erfolgreich voranzubringen. Die 17 Maßnahmen wurden in Abstimmung mit der Kommunalverwaltung entwickelt und sind im Bericht ausführlich beschrieben.

Der Bericht sowie die möglichen Wärmeversorgungsgebiete auf Gemeindegebiet können hier unter folgendem Link eingesehen werden:

Schlussbericht

Wärmeversorgungsgebiete

Wärmeversorgungsgebiet Hauptort

Wärmeversorgungsgebiet Klein- und Großgeschaidt

Die Leistungen für die Erstellung des kommunalen Wärmeplanes werden durch das Bundesamt für Wirtschaft und Klimaschutz zu 90% gefördert.

Fachbereich 4